Was machen unsere Waldkindergartenkinder nach Schuleintritt?
Hier ein Beispiel:
Einige unserer ehemaligen Waldkindergartenkinder treffen sich allwöchentlich in der im Frühjahr 2007 gegründeten Kindergruppe der Bund Naturschutz Ortsgruppe Welden unter der Leitung der Biologie- und Chemielehrerin Irmgard Del Pino.
Während in den Frühlings- und Sommermonaten hauptsächlich die Besiedlung der vom Forstbetrieb Zusmarshausen rund um Welden angelegten Tümpeln und Teichen untersucht wird, nutzt die Gruppe in den Herbst- und Wintermonaten für Versuche hin und wieder die Waldkindergartenlichtung.
Im Herbst 2008 drehte sich alles um die Fragen
– was geschieht mit dem Laub, das im Herbst von den Bäumen fällt
– woher hat der Boden seine braune Farbe
– welche Bodentiere gibt es
– wovon ernähren sich Bodentiere
– wie versorgen sich Bodentiere mit Sauerstoff für die Atmung
– wie unterscheiden sich die Lebensbedingungen für die Bodentiere in unterschiedlichen Bodenarten
Am Freitag, den 31.10.2008 wurde ein Versuch bezüglich der unterschiedlichen Eigenschaften von Kies, Sand, Lehm, Kompost und Regenwurmkot durchgeführt.
Die verschiedenen Bodenproben wurden in Plastikröhren gefüllt, die unten mit einem durchbohrten Stopfen + Drahtnetz verschlossen waren. Die Kinder haben eine abgemessene Menge von 30ml Wasser dazu gegossen und dann die Zeit gestoppt, bis der erste Tropfen unten an der Plastikröhre zu beobachten war (Kurzfassung: = Untersuchung der Wasserdurchlässigkeit des Bodens). Das unten abtropfende Wasser wurde in einem Glas aufgefangen und gemessen, wie viel von den 30ml unten angekommen waren und daraus, welche Bodenart am meisten Wasser aufgesaugt hatte (Kurzfassung: = Untersuchung der Wasserkapazität = Wasserhaltende Kraft).
Daraus ergab sich, dass die wasserhaltende Kraft der Böden von der Korngröße abhängt. Außerdem haben die Kinder die Bodenarten auf den für das Pflanzenwachstum wichtigen Kalkgehalt untersucht mit Hilfe einer Indikator-Flüssigkeit (Hellige-Pehameter), die durch den Farbumschlag (kolorimetrisch) den Kalkgehalt anzeigt.
Da der Kompost mit seinen Eigenschaften sehr gut abgeschnitten hat, wurde zum Schluss eine Haselnuss in einen Tontopf mit Kompost gepflanzt; der Blumentopf soll von den Kindern den Winter über in Erde eingegraben werden und im kommenden Frühjahr soll die Entwicklung einer Pflanze beobachtet werden.